Sammeln von Pilzen

In Finnland gibt das Jedermannsrecht die Möglichkeit, sich frei in der Natur zu bewegen und wild wachsende Pilze und Beeren auch auf privatem Land zu sammeln bzw. zu pflücken.

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Pilze dürfen ohne Zustimmung des Besitzers auf privatem Land gesammelt werden, wenn der Besitzer nicht dadurch gestört oder dem Besitzer dadurch kein Schaden verursacht wird. Das Sammeln von Pilzen in Höfen und Gärten ist allerdings nicht gestattet.

Pilzesammeln bei regnerischem Wetter sollte vermieden werden, da nasse und feuchte Pilze schnell verderben. Als Sammelgefäß eignet sich am besten ein luftdurchlässiger, großer Pilzkorb, in dem die Pilze trocken und gut erhalten bleiben. Plastiktüten oder Plastikeimer sind als Sammelgefäße nicht geeignet. Gesammelt werden junge und möglichst gut erhaltene Pilze, da diese länger frisch bleiben und besser schmecken. In ein und demselben Gefäß sollte möglichst nur eine Pilzart gesammelt werden. Bittere Milchlinge sollten von solchen Pilzen getrennt werden, die einen milden Geschmack haben und für sich gebraten werden können.

Pilze werden beim Sammeln vorsichtig am Stiel aus dem Bodensubstrat herausgedreht, damit der ganze Pilz erhalten und an den arttypischen Merkmalen des Stiels erkennbar bleibt. Das Sammelgut wird gleich am Fundort von Schmutzresten vorgesäubert. Der erdige Stielansatz wird vom Pilz abgeschnitten oder die erdige Schicht wird mit den Fingern entfernt. Gegebenenfalls den Pilz zerteilen und, z. B. beim Butterpilz, die schleimig-klebrige Huthaut abschälen. Der am Hut haftende Schmutz kann mit der Bürste des Pilzmessers entfernt werden.

Nach dem Sammeln bleiben Pilze nicht lange frisch. Aus diesem Grunde müssen sie vorbehandelt oder möglichst am selben Tag zubereitet werden. Dünnfleischige Gewürzpilze bleiben höchstens eine Nacht im Kühlschrank frisch. Pfifferlinge, Stoppelpilze und den Schafporling z. B. kann man dagegen ohne weiteres eine Nacht an einem kühlen, luftigen Ort aufbewahren. 

Goldene Regeln für Pilzesammler:

  • Nur den ganzen Pilz sammeln. Beim Sammeln den Pilz vorsichtig aus dem Bodensubstrat herausdrehen und -ziehen.
  • Die Pilze nicht bei regnerischem Wetter sammeln oder wenn sie feucht sind.  
  • Junge und möglichst gut erhaltene Pilze sammeln, da diese länger frisch bleiben und besser schmecken.
  • Pilze unmittelbar nach dem Sammeln schon im Wald säubern und behandeln.
  • Als Sammelgefäß für Pilze einen luftdurchlässigen Korb verwenden, auf keinen Fall eine Plastiktüte oder einen Plastikeimer.
  • In ein und demselben Gefäß möglichst nur eine Pilzart sammeln.
  • Keine weißen Pilze sammeln.

Sammeln Sie zur Zubereitung nur solche Pilze, die Sie mit Sicherheit als essbar erkennen. Sammeln Sie keine weißen Champignons (Agaricus spp), wenn Sie nicht absolut sicher sind, ob Sie diese von dem tödlich giftigen Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) unterscheiden können.